Homöopathie bei Hochsensibilität: Auf die Dosis kommt es an

Homöopathie bei Hochsensibilität? Heißt das, dass Hochsensibilität ‚behandelt‘ werden muss?

Nein, Hochsensibilität ist keine Krankheit. Aber gerade hochsensible Menschen fühlen sich in unserer schnelllebigen Welt häufig gestresst und werden krank .

Homöopathie kann hochsensible Menschen dabei unterstützen, sich von innen heraus zu stärken. Dadurch werden sie weniger anfällig für alle Arten von Umwelteinflüssen. Und damit wird dann auf lange Sicht auch ihr Immunsystem gestärkt (s. mein Drei-Säulen-Behandlungskonzept). Homöopathie bei Hochsensibilität setzt also an den Grundlagen an.

Aber auch bei der homöopathischen Behandlung ist es wichtig, die besonderen Merkmale hochsensibler Menschen zu berücksichtigen.

Homöopathie bei Hochsensibilität – Homöopathie ‚für‘ Hochsensibilität?

Heißt das, dass es spezielle Mittel ‚für Hochsensibilität‘ gibt? Nein, spezielle Mittel ‚für Hochsensibilität‘ gibt es nicht. In der Homöopathie steht schon seit Samuel Hahnemann immer der individuelle Mensch im Vordergrund. Und jede Verordnung eines homöopathischen Mittels ist immer auf den einzelnen Menschen, seine Lebensgeschichte und seine derzeitigen Probleme abgestimmt.

So zeigt sich auch Hochsensibilität bei jedem Menschen anders. So weiß man aus der Forschung, dass manche hochsensible Menschen ganz besonders stark auf Sinnesreize reagieren, andere auf kognitive Überforderung. Und bei manchen steht die Fähigkeit zum Genuss im Vordergrund.

Aber hochsensible Menschen unterscheiden sich zugleich auch in bestimmten Hinsichten von nicht-hochsensiblen Menschen. So hat schon Elaine Aron gezeigt, dass bei ihnen beispielsweise die Schwelle für Sinnesreize niedriger ist: Sie reagieren schneller und sie verarbeiten tiefer (s. auch Elaine Arons erste Untersuchungen zur Hochsensibilität, auf die ich in meinem Blogbeitrag „Wie alles angefangen hat“ eingehe). Und hochsensible Menschen haben meist ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl und bemühen sich, alles ‚richtig‘ zu machen. Unterschiede gibt es übrigens auch in der Gehirnaktivität von hochsensiblen und nicht-hochsensiblen Menschen.

Diese gemeinsamen Merkmale hochsensibler Menschen spiegeln sich nach meiner Erfahrung auch in der homöopathischen Behandlung wider. So gibt es bestimmte Gruppen homöopathischer Mittel, bei denen Verantwortungsbewusstsein eine große Rolle spielt; und es gibt Mittel, bei denen die Abgrenzung nach außen von besonderer Bedeutung ist. Solche Mittel verordne ich bei der Behandlung hochsensibler Menschen häufiger als bei nicht hochsensiblen Menschen.

Aber es gibt in der Homöopathie keinen Automatismus. Man kann nicht sagen: Jemand ist hochsensibel und braucht daher dieses oder jenes Mittel.

Hochsensible reagieren stark auf Kaffee, Alkohol, Medikamente

Eine Gemeinsamkeit sehe ich allerdings bei allen hochsensiblen Menschen. Und diese Gemeinsamkeit ist für die Homöopathie bei Hochsensibilität sehr wichtig: Das ist die niedrige Schwelle für Umgebungsreize, von der ich oben schon geschrieben habe.

Man kann auch sagen: Hochsensible Menschen brauchen wenig Reiz aus der Umgebung, damit sie auf diesen Reiz reagieren.

Das gilt nicht nur für Geräusche oder Licht oder Berührung. Es gilt ebenso für sog. Genussmittel wie Kaffee, Alkohol oder Tabak: Hochsensible Menschen vertragen z.B. Kaffee oft schlechter als nicht hochsensible Menschen (s. den Test für Hochsensibilität).

Und es gilt auch für Medikamente: Im Laufe meiner Praxistätigkeit haben hochsensible Menschen mir immer wieder davon berichtet, dass sie schulmedizinische Medikamente schlecht vertragen haben, weil die normale Dosis für sie viel zu hoch war. Hochsensible Menschen kommen oft mit einer deutlich geringeren Dosis aus.

Auch auf Entspannungsverfahren oder Achtsamkeitsmeditation können hochsensible Menschen übrigens stärker reagieren. Deswegen ist hier die Anleitung durch erfahrene Lehrer_innen besonders wichtig.

Warum die Potenz bei Homöopathie für Hochsensible wichtig ist

Und das gilt auch für Homöopathie bei Hochsensibilität.

Für die Wirkung eines homöopathischen Mittels ist zunächst das Mittel selbst wichtig: Das sog. ‚Mittelbild‘ muss den Beschwerden des Menschen möglichst ähnlich sein, damit es gut wirkt.

Wichtig für die Wirkung ist aber außerdem die Potenz, in der das Mittel verabreicht wird. Die verschiedenen Potenzen kann man sich wie Radiofrequenzen vorstellen. Damit ein Mittel gut wirkt, müssen die ‚Frequenz‘ des Mittels und der Person möglichst gut aufeinander abgestimmt sein.

Wenn die Frequenzen nicht gut zueinander passen, dann kann es sein, dass das Mittel kaum etwas bewirkt – obwohl es gut zu den Beschwerden passt. Und es kann auch passieren, dass das Mittel zu intensiv wirkt. Dann kommt es zu sog. homöopathischen Erstverschlimmerungen.

Die homöopathische Erstverschlimmerung

Bei einer homöopathischen Erstverschlimmerung werden die Beschwerden zunächst einmal stärker.

Das ist nicht unbedingt schlecht. Es kann sogar ein gutes Zeichen sein. Denn die Verschlimmerung zeigt an, dass das Mittel gut passt. Und in der Regel ist eine solche Erstverschlimmerung auch schnell wieder vorbei, spätestens innerhalb von zwei Tagen. Aber sie kann sehr intensiv und daher auch unangenehm sein.

Und es kann auch Situationen geben, in denen die Beschwerden sich sowieso gerade verschlimmern – ganz unabhängig von der Einnahme des homöopathischen Mittels. Wenn dann noch eine Erstverschlimmerung hinzukommt, ist das besonders unangenehm.

Erstverschlimmerungen bei hochsensiblen Menschen

Hochsensible Menschen sind nicht ‚anfälliger‘ für Erstverschlimmerungen als andere Menschen auch.

Aber hochsensible Menschen sind für homöopathische Mittel genauso stärker empfänglich wie für andere Reize, Medikamente oder Behandlungen. Sie sind sozusagen in einem ‚höherfrequenten‘ Bereich.

Und deswegen kann die übliche Gabe einer Einzeldosis eines homöopathischen Mittels in einer C30- oder C200-Potenz bei ihnen schnell zu einer Erstverschlimmerung führen – während nicht hochsensible Menschen diese Dosierung gut vertragen.

Homöopathie bei Hochsensibilität: Auf die Dosis kommt es an

Deswegen ist Hochsensibilität als solche zwar für die Wahl eines homöopathischen Mittels nicht von Bedeutung – wohl aber bei der Wahl der passenden Potenz und bei der Dosierung.

Nach meiner Erfahrung haben sich bei der Behandlung hochsensibler Menschen vor allem die sog. LM- oder Q-Potenzen bewährt. Diese wirken tief auf den Organismus, sind aber zugleich sanfter in ihrer Wirkung als die C-Potenzen.

Auch für die Dosierung ist die Hochsensibilität von Bedeutung. Homöopathische Mittel werden meist entweder ‚trocken‘ verabreicht (das heißt, man lässt ein oder mehrere Kügelchen im Mund zergehen). Oder sie werden flüssig verschüttelt: Man schüttelt eine Flasche, gibt ein paar Tropfen in ein Glas, füllt dieses mit Wasser auf und trinkt daraus einen Schluck.

Für hochsensible Menschen ist eine solche Dosis nach meiner Erfahrung oft zu stark und führt dann zu einer Erstverschlimmerung.

Deswegen lasse ich hochsensible Menschen zunächst an einer flüssigen Dosis nur schnuppern. Das fühlt sich zwar erst einmal seltsam an: Schnuppern – das soll etwas bewirken? Aber in meiner Praxis habe ich schon oft gesehen, dass hochsensible Menschen reagieren, wenn sie an einem Mittel riechen. Und wenn nicht, kann man es 24 Stunden später immer noch mit einer flüssigen Dosis versuchen.

Wenn es um Homöopathie bei Hochsensibilität geht, bin ich daher bei der Wahl der Potenz und der Dosierung lieber zu vorsichtig als nicht vorsichtig genug.

Eine zu schwache Dosis kann man immer noch steigern. Eine Erstverschlimmerung ist dagegen immer unangenehm.

Sind Sie hochsensibel?

Ist eine homöopathische Behandlung das Richtige für Sie?

Melden Sie sich gerne bei mir und vereinbaren Sie ein unverbindliches Vorgespräch von 30 Minuten.

So können wir in Ruhe besprechen:
– Welche Beschwerden Sie haben
– Inwieweit Homöopathie Sie unterstützen kann
– Und ob ich die richtige Homöopathin für Sie bin.

Margrit Schreier