Symptome der Blasenentzündung

Brennen, Unterleibsschmerzen, Schmerzen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang, auch nachts – das sind die typischen Symptome einer Blasenentzündung (auch Zystitis oder Cystitis genannt).

Ursachen von Blasenentzündungen

Die häufigste Ursache der Blasenentzündung sind Bakterien (meist die Darmbakterien Escherichia coli). Aber auch Viren, Pilze, mechanische oder chemische Reizung können eine Zystitis hervorrufen. Außerdem wird die Entstehung einer Cystitis z.B. durch ein geschwächtes Immunsystem, durch Verkühlung oder auch durch hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft und in der Menopause begünstigt.

Formen der Zystitis

Am häufigsten ist die sog. unkomplizierte Blasenentzündung, verursacht unter anderem durch die besagten E coli-Bakterien. Bei einer komplizierten Blasenentzündung liegen – im Gegensatz zur unkomplizierten – Begleiterkrankungen (etwa Diabetes) oder Funktionsstörungen der Niere oder des Harntrakts vor.

Weiterhin unterscheidet man zwischen der akuten und der chronischen Blasenentzündung. Zu den chronischen Formen der Zystitis gehören z.B. die interstitielle Cystitis, die überaktive Blase und der chronisch wiederkehrende Harnwegsinfekt. Wenn pro Jahr 3-4 akute Blasenentzündungen auftreten, spricht man von einem solchen chronisch wiederkehrenden Harnwegsinfekt.

Homöopathie bei Blasenentzündung - Homöopathische Mittel

Bei einer unkomplizierten Blasenentzündung kann man es mit einem homöopathischen Mittel in der Potenz D30 (oder auch niedriger, z.B. D12) versuchen.

In der homöopathischen Arzneimittellehre sind eine ganze Reihe Mittel aufgeführt, die die Symptome einer Blasenentzündung abdecken. Dazu gehören z.B.:

  • Cantharis: starker Harndrang, Urin kommt aber nur tropfenweise; starke brennende Schmerzen vor, während und nach dem Urinieren; Blut im Urin
  • Staphisagria: Cystitis nach Geschlechtsverkehr, nach Urinkatheter
  • Aconitum: akuter, sehr plötzlicher Beginn nach Verkühlung durch kalten Wind
  • Pulsatilla: Zystitis nach Verkühlen in nasser Kälte; krampfende Schmerzen im Blasenhals; Urin nur tropfenweise; kann nicht allen Urin entleeren; fühlt sich weinerlich, trostbedürftig
  • Dulcamara: Blasenentzündung nach Verkühlen, vor allem im Herbst an kühlen Abenden nach warmen Tagen; trüber Urin
  • Sarsaparilla: Zystitis mit Schmerzen am Ende des Urinierens; Urin mit (rotem) Sediment

Am besten wenden Sie sich für die Wahl eines geeigneten Mittels an eine Homöopathin oder einen Homöopathen. Im besten Fall bringt ein homöopathisches Mittel schnelle Entlastung – allerdings muss es das passende Mittel sein.

Homöopath_innen können Sie auch bei anderen Formen der Blasenentzündung unterstützen, beispielsweise beim chronischen Harnwegsinfekt oder bei der interstitiellen Zystitis. Eine Selbstbehandlung hilft hier allerdings nicht weiter, denn in einem solchen Fall liegen die Ursachen tiefer.

Homöopathie bei Blasenentzündung - Einnahme homöopathischer Mittel

Eine Dosis eines Mittels bei Erwachsenen entspricht 3-5 Kügelchen (Globuli) bzw. einer Tablette bzw. 3-5 Tropfen. Zu Beginn wiederholt man das Mittel nach Bedarf, in akuten Situationen auch alle 30 Minuten. Wenn nach drei bis vier Einnahmen keinerlei Besserung eingetreten ist, dann sollte man es (nach etwa zwei Stunden Pause) mit einem anderen Mittel versuchen.

Ganz wichtig:

  • Bei der Einnahme eines homöopathischen Mittels kann es zu einer sog. Erstverschlimmerung kommen: Die Beschwerden werden noch stärker. Das ist aber nur kurz der Fall, und es ist ein gutes Zeichen. Denn es zeigt, dass das Mittel wirkt. Ein Mittel sollte man während einer solchen Erstverschlimmerung auf keinen Fall wiederholen.
  • In der Homöopathie ist mehr nicht besser – im Gegenteil. Man nimmt nur so viel von einem homöopathischen Mittel wie nötig. Und man wiederholt ein Mittel nur dann, wenn die Besserung stagniert oder wenn die Beschwerden (nach einer anfänglichen Besserung) wieder schlechter werden.

Auf eigene Faust sollte man keine höhere Potenz als D30 einnehmen (also beispielsweise keine C-Potenz).

Was sonst noch tun bei Blasenentzündung?

Ganz wichtig ist: trinken, trinken, trinken, am besten klares Wasser oder Blasentee zum Durchspülen der Harnwege aus der Apotheke. So kann man die Bakterien mit etwas Glück aus den Harnwegen ausspülen.

D-Mannose nehmen: D-Mannose bindet die E coli-Bakterien im Harntrakt. D-Mannose bekommt man in der Apotheke, oft auch kombiniert mit Cranberry.

Cranberry: entweder Saft trinken oder als Kapseln aus der Apotheke nehmen. Cranberries säuern das Milieu in den Harnwegen an und machen es den Bakterien so schwerer, sich einzunisten (Vorsicht: nicht bei der interstitiellen Cystitis – hier bringt ein basisches Milieu Erleichterung – z.B. etwas Natronpulver in Wasser aufgelöst trinken!).

Pflanzliche Mittel: Es gibt eine ganze Reihe Pflanzen und Kräuter, die gegen Cystitis wirksam sind, z.B. Bärentraubenblätter. Entsprechende Kombinationspräparate bekommt man in der Apotheke.

Blasenentzündung - wann zum Arzt?

Wenn eine Harnwegsinfektion nach drei Tagen nicht ausgeheilt ist

Bei Blut im Urin

Wenn man Fieber hat, ggf. auch Schüttelfrost

Wenn Schmerzen im Rücken oder in den Flanken dazukommen

Bei Zystitis während der Schwangerschaft

Wenn gleichzeitig chronische Erkrankungen vorliegen, z.B. Diabetes

Wenn man Medikamente einnimmt, die das Immunsystem schwächen (z.B. Cortison, Chemotherapie, viele Rheumamedikamente)

Bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten

Komplikationen der Zystitis

Wenn eine Zystitis nach drei Tagen nicht abgeklungen ist, sollte man sie unbedingt ärztlich abklären lassen – denn Blasenentzündungen können unangenehme Folgen und Komplikationen nach sich ziehen.

Dazu gehören z.B. eine Nierenentzündung oder sogar eine Urosepsis – eine Entzündung im gesamten Körper, die dazu führen kann, dass mehrere lebenswichtige Organe versagen, die also lebensbedrohlich sein kann.