Wann behandeln?
Hochsensibilität ist einfach nur ein Persönlichkeitsmerkmal, keine Krankheit. Eine Behandlung kann für einen hochsensiblen Menschen jedoch sinnvoll sein, wenn er oder sie kaum noch in sich zur Ruhe kommt, sich häufig überwältigt, überaktiviert und unter Stress fühlt, auch wenn noch keine Erkrankung vorliegt.
Wenn Krankheitssymptome hinzukommen, wie etwa länger andauernde Schlaflosigkeit, dauernde Müdigkeit und Erschöpfung, hoher Blutdruck, Asthma – oder beliebige andere Erkrankungen -, dann sollte auf jeden Fall eine unterstützende Behandlung begonnen werden. Wie diese im Einzelnen aussieht und ob ergänzend eine ärztliche Behandlung angezeigt ist, das hängt vom Einzelfall und von der konkreten Erkrankung ab.
Die drei Säulen
Meine Arbeit mit hochsensiblen Menschen ruht auf drei Säulen – drei Elementen, die ich miteinander kombiniere:
- Erlernen von Techniken zur kurzfristigen Stressreduktion;
- Erlernen von Achtsamkeitsübungen zur mittelfristigen Stressbewältigung;
- homöopathische Konstitutionsbehandlung, um langfristig stärker in sich selbst zu ruhen und den Anforderungen aus der Umgebung anders zu begegnen.
Es geht also bei der Behandlung nicht darum, die Hochsensibilität zum Verschwinden zu bringen! Das würde ja der Persönlichkeit des einzelnen Menschen gar nicht gerecht – und auch nicht der Hochsensibilität, die eine intensive Wahrnehmung von Welt ermöglicht!
Bei der Behandlung hochsensibler Menschen ist es besonders wichtig, dass man dabei ihren Merkmalen gerecht wird. Beim Praktizieren von Achtsamkeit ist z.B. zu berücksichtigen, dass Hochsensible sowieso viel spüren. Wenn sie die Aufmerksamkeit nun ganz bewusst auf ihre Wahrnehmungen richten, kann das schnell zu viel werden.
Daher ist es wichtig, dass sie zunächst lernen, einen inneren Ruhepunkt zu finden. Dabei sind beispielsweise die Mini-Meditationen „Drei Kontaktpunkte“ und „Fest verwurzelt wie ein Baum“ hilfreich.
Bei der homöopathischen Behandlung sollte man berücksichigen, dass Hochsensible auch auf homöopathische Mittel stark reagieren. Deswegen muss man bei der Verordnung besonders darauf achten, dass die Dosis nicht zu stark wird.